Es gibt diese besonderen Momente in der Schule, in denen man sprachlos und einfach nur stolz auf seine Schüler ist und was aus ihnen geworden ist. Heute war so ein besonderer Tag für mich.

Wir fuhren zum Handball-Pokalturnier nach Zeuthen. Die Kinder der Klasse 6A trainieren seit der ersten Klasse bei mir Handball. Zunächst in der AG, später um 7:00 Uhr morgens vor der Schule beim Frühtraining. Von Anfang an waren sie mit Eifer dabei und haben große Fortschritte gemacht. Die erste Turnierteilnahme erfolgte bereits in der zweiten Klasse.
Nach zwei Jahren Elternzeit-Unterbrechung und ohne Training war das heute das erste Turnier für mich mit den Jungen. Die Mannschaft wurde durch einen Schüler der fünften Klasse und zwei Zweitklässler ergänzt und startete mit zwei Unentschieden gegen die beiden Zeuthener Mannschaften in das Turnier. Von Spiel zu Spiel wurden die Jungen stärker und selbstbewusster. Auch die Kleinsten wurden toll in das Spiel eingebunden und von den Großen motiviert und unterstützt. Im dritten Spiel durften die Kleinen von Beginn an durchspielen und gewannen gegen Friedersdorf 4:1. Was für ein Erfolg! Gegen Zernsdorf gewannen wir 5:0 und gegen Wildau 8:3. Am Ende sprang ein hervorragender zweiter Platz für uns raus, wobei man sagen muss, dass wir gegen den Sieger auch Unentschieden gespielt haben. Es war also denkbar knapp.

Das Besondere an diesem Turnier war aber nicht das Ergebnis. Ich habe Jungen gesehen, die das Team über alles gestellt haben. Im Angriff wurde nicht einfach egoistisch aufs Tor geworfen, sondern geschaut, ob nicht ein Mitspieler in einer besseren Wurfposition steht. Selbst frei vorm Tor wurden noch abgespielt. Das schaffen nicht mal viele Erwachsene!
Den vielen Gänsehautmomenten folgten die ersten Tränen der Rührung. Es war den Kindern wichtiger, dass alle spielen und glücklich sind, als dass sie gewinnen.

Jungs, ich bin so verdammt stolz auf euch! Ihr habt genau das, was wir seit der ersten Klasse immer wieder besprochen haben, umgesetzt: ihr seid ein TEAM! Und was für ein großartiges!
Das sind die Momente, in denen man weiß, warum man seinen Job liebt und in denen man so viel zurückbekommt.

Leider wurde mir mal wieder bewusst, dass das ein weiteres „letztes Mal“ mit den Eulen war, aber die Löwen werden in eure Fußstapfen treten, ihr seid tolle Vorbilder für sie!

Eure Marit Stoye